Zahngesundheit im Sport: Was Athleten wirklich wissen sollten
Sportnahrung ohne Zahnschäden: So geht's!
Allgemeines
Thema Zahngesundheit: Als Athlet:in – ob nun Profi oder Hobbysportler:in – ist man bedacht darauf, alles für seine Gesundheit zu tun. Schließlich ist ein gesunder Körper bereit, täglich sportliche Höchstleistung zu erbringen und das Trainingsvolumen sukzessive zu steigern.
Dass Gemüse und Obst zu einer gesundheitsförderlichen Ernährung gehören und circa fünfmal am Tag im Trainingsalltag verzehrt werden sollen, ist bekannt. Kurz vor oder während der Trainingseinheit oder dem Wettkampf sollte man jedoch ballaststoffreiche Lebensmittel vermeiden, um den Körper nicht mit körperlicher Anstrengung und der Verdauung gleichzeitig zu belasten.
Hier greifen Athlet:innen gerne auf Sportgetränke zurück, die die Entleerung der körpereigenen Kohlenhydratspeicher verhindern bzw. verzögern und einer Dehydratation entgegenwirken.
Wusstest du aber, dass diese Sportgetränke deine Zahngesundheit beeinflussen können? Welche Auswirkungen hat ein tiefer pH-Wert der Sportgetränke auf die Zahngesundheit? Wie kann ich Karies und Erosionen verhindern?
Diesen Fragen wollen wir hier wortwörtlich mal auf den Zahn fühlen.
Karies und Erosion – Durch Ernährung verursachte Krankheiten
Karies und Erosion sind zwei überwiegend durch Ernährungsfaktoren verursachte Erkrankungen. Karies entsteht durch den Abbau kurzkettiger Kohlenhydrate (Einfach- und Zweifachzucker) in einem bakteriellen Biofilm, der auf den Zähnen sitzt.
Am Ende dieses Stoffwechsels werden organische Säuren freigesetzt, welche den Zahnschmelz entkalken und der Zahnschmelz wird porös. Eine Ausnahme der kurzkettigen Kohlenhydrate stellt die Isomaltulose dar.
Dieser Zweifachzucker, bestehend aus Fructose und Glucose, ist für die Bakterien der Mundhöhle nicht spaltbar und deswegen nicht kariogen.
Übrigens: Unsere SLOW CARB Produkte und die PORRIDGE bzw. PROTEIN BARs enthalten die erwähnte Isomaltulose.
Bei der Erosion findet die Säureeinwirkung aus Lebensmitteln, Getränken oder Magensäure direkt statt und führt zu einem Abtrag von Schmelz und Dentin. Unter Erosionen bzw. Zahnerosionen versteht man also einen allmählichen Verlust an Zahnhartsubstanz durch den direkten Kontakt mit Säure.
Maßnahmen für eine zahngesunde Ernährung
Häufigkeit und Art der Zwischenmahlzeiten
Die Häufigkeit der Aufnahme zuckerhaltiger Lebensmittel ist ausschlaggebend für den Karieszuwachs. Dennoch kannst du als Athlet:in oft nicht nur über die Hauptmahlzeiten deinen Energiebedarf decken, darum sind Zwischenmahlzeiten notwendig.
Festes Obst und Gemüse sind als Zwischenmahlzeiten aus kariespräventiver Sicht geeignet. Beim Obst sind Äpfel und Orangen besonders geeignet, da diese zusätzlich den Speichelfluss erhöhen. Ein erhöhter Speichelfluss wirkt sich positiv auf die Zahngesundheit aus (s.u.).
Bananen, Feigen und Datteln sowie Süßigkeiten sollten bevorzugt zu den Hauptmahlzeiten gegessen und anschließend der Mund mit Wasser gespült werden, um die Kontaktzeit der zuckerhaltigen Lebensmittel mit den Zähnen zu verringern.
An Tagen, an denen weniger Energie benötigt wird, z.B. an trainingsfreien Tagen, versuche auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten, um so die Häufigkeit der Aufnahme von zuckerhaltigen Lebensmittel einzuschränken.
Kontaktzeit gering halten
Generell kann gesagt werden, dass die Erosivität des Getränks umso größer ist, je länger dieses in Kontakt mit den Zähnen steht.
Bitte schlucke die Sportgetränke jetzt nicht schnell runter, nur um für deine Zähne etwas Gutes tun zu wollen. Schließlich hat das “Mouth Rinsing” von kohlenhydratreichen Getränken eine leistungsfördernde Wirkung.
Was du dennoch bei Trainingseinheiten machen kannst: Eine zweite Flasche mit Wasser mitnehmen und immer, nachdem du einen Schluck aus dem Sportgetränk genommen hast, mit Wasser kurz nachspülen – das Wasser kannst du auch ausspucken.
Speichelfluss fördern
Speichel enthält Puffersysteme zur Neutralisierung von Säuren und Mineralien, aus denen die Zahnhartsubstanz aufgebaut ist, v. a. Kalzium und Phosphat.
So ist es verständlich, dass ein stimulierter Speichelfluss schädliche Säuren neutralisieren kann und andererseits die Wiedereinlagerung bereits verloren gegangener Mineralstoffe in den Zahn fördert.
Kaffee, Tee, Alkohol (Rotwein) und Zigaretten verfärben nicht nur die Zähne, sondern vermindern auch den Speichelfluss. Hier kann ein zuckerfreier Kaugummi dagegen wirken, der den Speichelfluss fördert, sowie bewusstes Kauen.
Kalzium, Magnesium und Nitrat
Folgende Mikronährstoffe können einen positiven Beitrag zur Zahngesundheit leisten: Kalzium und Magnesium haben einen positiven Einfluss auf die Zahnhartsubstanz sowie den Knochen und den Zahnhalteapparat.
Natürliche Quellen hierfür sind Milchprodukte, grünes Gemüse und Sesam. Zahnfleischentzündungen werden durch nitratreiche Nahrung, z.B. Rucola vorgebeugt.
Salz
Der Mikronährstoff Fluorid begünstigt im Körper die Festigung des Zahnschmelzes. Hier kann dir die Verwendung von fluoridiertem Jodsalz im Alltag helfen, um gleichmäßig in geringer Konzentration über den Tag verteilt dem Körper Fluorid zuzuführen.
Wenn du bei deinen Mahlzeiten je nach Geschmack das fluoridierte Jodsalz verwendest, kannst du spielerisch deiner Zahngesundheit helfen.
Zähne putzen
Auch wenn Zähne putzen so einfach und selbstverständlich klingt, sollte es hier einmal erwähnt werden.
Verwende eine fluoridhaltige Zahnpasta zweimal täglich, so kannst du eine Kariesreduktion von über 40% erreichen. Welche Zahnbürste zu empfehlen ist, hängt davon ab, wie gut deine Mundhygiene ist.
Bei schlechter Mundhygiene werden harte Borsten empfohlen. Greife bei einer guten Mundhygiene aber bestehenden Putzdefekten am Zahnfleisch zu weichen Borsten.
Eine Zahnbürste sollte über endgerundete Nylonborsten verfügen. Die Putzsystematik, mit der sichergestellt wird, dass beim Zähneputzen kein Zahn vergessen wird, ist wichtiger als die Putztechnik.
Über den richtigen Zeitpunkt des Zähneputzens sei gesagt, dass Zähneputzen vor dem Essen keinen Sinn ergibt. Direkt nach dem Essen, vor allem bei sauren Speisen ist die Zahnoberfläche angegriffen und kann durch direktes Zähneputzen reduziert werden, was die Entstehung von Erosionen begünstigt.
Eine pH-Wert-Neutralisation im Mund ist erst ca. 30 Minuten nach der Nahrungsaufnahme gegeben, ab dann ist Zähne putzen empfehlenswert.
Was sagt der pH-Wert eines Sport-Getränks aus?
Der pH-Wert gibt an, ob eine Flüssigkeit eher sauren oder basischen Charakter hat. Je kleiner der pH-Wert, desto saurer ist die Lösung. Je größer der pH-Wert, desto basischer ist die Lösung.
Lösungen mit einem pH-Wert von 7 werden „neutrale Lösungen“ genannt. Die Säure der Zitrone hat beispielsweise einen pH-Wert von ungefähr 2. Ein pH-Wert von ca. 5,5 und niedriger führt beispielsweise zur Demineralisation von Hydroxylapatit, dem Hauptbestandteil von Zahnschmelz und Dentin (Zahnbein).
Von einer Demineralisation spricht man, wenn der Körper Mineralstoffe wie Kalzium oder Phosphat verliert. Davon sind vor allem Strukturen und Organe betroffen, deren Anteil an Mineralstoffen besonders hoch ist, wie zum Beispiel Knochen und Zähne.
Zähne können demineralisiert sein, wenn Säuren Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herausgelöst haben.
Auf einen entsprechenden pH-Wert achten wir daher auch bei unseren MoN-Sportgetränken:
Produkt | Kohlenhydrate (g/100g) | pH-Wert |
95,8 | 7.0 | |
93,7 | 7.0 | |
93,9 | 6.0 | |
FAST CARB HEAT | folgt | 7.0 |
91,9 | 7.0 | |
87,1 | 4.0 |
Du kannst sehen, fast alle Produkte von uns sind zahnfreundlich. Das einzige Produkt, das einen pH-Wert unter 5,5 hat, ist das Produkt SLOW CARB HEAT. Hier sind wir aktuell dabei, die Rezeptur zu verändern, um den pH-Wert durch eine veränderte Mischung zu verbessern.
Die „zahnfreundlichen” MoN-Produkte sind auch dem Zahnarzt von MoN-Athlet Daniel Gathof aufgefallen: „Besonders bei der Zahnreinigung, wo die Behandlungen über einen längeren Zeitraum dokumentiert werden, ist das deutlich geworden”, sagt der Radprofi.
Die MoN-Produkte verwendet er seit über zweieinhalb Jahren.
„In diesem Zeitraum konnte mein Zahnarzt deutliche Verbesserungen an meinem Zahnhals feststellen. Mein Risiko, Karies zu bekommen, ist gesunken. Außerdem ist in den meisten Sportgetränken Säure enthalten, was den Zahnschmelz angreift und überempfindliche Zähne fördert. Die MoN-Produkte enthalten keine bzw. kaum Zitronensäure, was sich sehr positiv auf meine gesamte Zahngesundheit ausgewirkt hat”, so Daniel Gathof weiter.
Die Zahnfee mag das Mittelmaß
Abschließend ist es wichtig, zu sagen, dass eine leistungsfördernde Ernährung nicht immer die gesundheitsförderndste Ernährung sein kann, aber auch nicht muss.
Wichtig ist das Wissen darüber, dass Sportgetränke die Zahngesundheit beeinflussen und darum sinnvoll eingesetzt werden. Bevorzuge vor allem an trainingsfreien Tagen eine gesundheitsfördernde Ernährung mit Wasser als Durstlöscher und putze regelmäßig Zähne, dann freut sich die Zahnfee.
Quellen
Mettler et al (2006); Osmolality and pH of sport and other drinks available in Switzerland, Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie, 54 (3), 92-95, 2006
Zimmer & M. Bizhang (2022); Zahngesundheit und Ernährung, Ernährungs Umschau, 2, M74-M84
Müller & C. Müller (2023); Einfluss der Mundhygiene auf Ernährungsverhalten und -status, Interview mit Dr. Dagmar Müller und Dr. Christoph Müller, Ernährungs Umschau 3, M178-180
Zimmer & M. Bizhang (2023); Die Zahnbürste. Wie soll sie aussehen wie wird sie benutzt?, Ernährungs Umschau 3, M170-176